Förderung von Wahrnehmung

Andrea Krause
Andrea Krause

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Andrea Krause, Ergotherapeutin, Mitglied im DVE
Ergotherapie Team Andrea Krause
Richard-Klinger-Straße 35
65510 Idstein

Telefon: 06126 – 22 59 540
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Der eigene Körper als Zugang zur Welt

„Alles Leben ist Wahrnehmung“ Zitat der Kinderneurologin Dr. Inge Flehmig

Laut Definition handelt es sich bei Wahrnehmung um „den Prozess, der das Ergebnis der Informationsgewinnung und – Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren wiederspiegelt. Wahrnehmung bezeichnet allgemein den Vorgang der Empfindung einer subjektiven Gesamtheit von Sinneseindrücken aus Reizen (Stimuli) der Umwelt und inneren Zuständen eines Lebewesens. Wahrnehmung ist also das unbewusste und/ oder bewusste Filtrieren und zusammenführen von Teil-Informationen zu subjektiv sinnvollen Gesamteindrücken. Diese werden auch Perzepte genannt und laufend mit den als innerer Vorstellungswelt gespeicherten Konstrukten oder Schemata abgeglichen. Inhalte oder Qualitäten einer Wahrnehmung (Perzeption) können manchmal (aber nicht immer) durch gezielte Steuerung der Aufmerksamkeit und durch Wahrnehmungsstrategien verändert werden. Die Summe aller Sinneswahrnehmungen entspricht der Sensorik.

Dies ist die ziemlich nüchterne Definition eines Fachbegriffes der eigentlich etwas Elementares und Herrliches zu beschreiben versucht- denn dahinter steckt viel mehr!

Wann beginnen wir eigentlich wahrzunehmen? Bereits der Fötus im Mutterleib nimmt seine Umwelt und nicht zuletzt sich selbst wahr. Er kommuniziert mit seiner Umwelt z. B. über Bewegung und seine Umwelt kommuniziert mit ihm: durch Berührungen auf Mamas Bauch, Sprechen, Singen und nicht zuletzt liebevolle Gedanken in Vorfreude auf das noch ungeborene Kind. Das alles ist Wahrnehmung. Die subjektiven Beziehungen zwischen Reizen und deren Empfindung. Natürlich ist dies nur ein „Wahrnehmungsbeispiel“ und nicht mit allen wahrgenommenen Sinneseindrücken verbinden wir positives. Jeder erinnert sich bestimmt an Schmerzen wie z. B. das aufgeschürfte Knie, der verbrannte Finger oder der angestoßene Ellbogen, das nicht akzeptiert werden in der Gruppe oder schlechte Aufmerksamkeit und Konzentration. Auch das hat mit Wahrnehmung zu tun.

Aber was wenn diese, für uns so wichtige Wahrnehmung, gestört ist?

Der Mensch hat Probleme bei der Umsetzung und Integration von Sinneswahrnehmung, also in der sensorischen Integration körpernaher (kinästhetisch, taktil, vestibulär, olfaktorisch, gustatorisch) oder körperferner (visuell, auditiv) Sinneseindrücke. Dies zeigt sich z. B. bei Kindern mit einer Störung der Wahrnehmungsverarbeitung u. a. durch Schwierigkeiten in der Grob- und Feinmotorik, der Aufmerksamkeit und Konzentration, in der Sprachentwicklung, bei LRS oder Dyskalkulie, oder Störung der Sozialentwicklung und Kommunikation, um nur einige zu nennen.
Wahrnehmung und Bewegung sind zentrale Bestandteile der gesamten Entwicklung. Bereits die Reformpädagogin Maria Montessori (1870- 1952) sah in der Wahrnehmung die Grundlage der geistigen, also intellektuellen Entwicklung des Kindes. Hier setzen wir als Ergotherapeuten/innen an. Wir schaffen Angebote für die bewusste und aufmerksame Wahrnehmung. Dazu nutzen wir verschiedene Konzepte und Behandlungsmethoden damit der Mensch lernt aus eigenem Antrieb heraus, z. B. Lust an Bewegung zu verspüren. Wir sprechen hier von der sogenannten Psychomotorik. Diese positive Körperwahrnehmung fördert das Selbstbewusstsein unserer Klienten. Mit allen Sinnen dabei sein- also sinnliche Wahrnehmung.

Liegt eine schwerwiegende Einschränkung des Menschen vor werden Fördervorschläge zur Vermeidung von Folgeschäden oder weiteren Entwicklungsverzögerungen formuliert. Wenn erforderlich suchen wir schnellst-möglichen Kontakt zu verwandten Berufsgruppen um eine optimale Rundumversorgung zu gewährleisten.

„Zusammenkommen ist der Anfang, Zusammenhalten ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist Erfolg

Getreu nach unserem Praxismotto stellen wir uns der Herausforderung das zu tun, was Ergotherapeuten/innen am besten können: die Aufgabe annehmen und dem Menschen, ob Groß oder Klein, einen Weg aufzeigen, seinem ganz persönlichen Ziel näher zu kommen. Ohne das dieser dabei etwas von seiner Selbstständigkeit aus der Hand gibt. Nein, denn Ziel ist es handlungskompetent, selbstbestimmt und somit selbstbewusst in der persönlichen Umwelt agieren zu können.

Wir schauen über den Tellerrand und erkennen die vielen Schnittpunkte die uns als Ergotherapeuten/innen mit all den anderen wichtigen Fachdisziplinen vereint. Ich bin mir ganz sicher, gemeinsam mit all unseren Kooperationspartnern sind die besten Voraussetzungen gegeben, Möglichkeiten für Hilfesuchende aufzuzeigen um somit zielgerichtet agieren zu können. Dies ist unsere Chance eine einheitliche Sprache zu finden und darauf freuen wir uns. Wir haben eine gemeinsame Aufgabe und gemeinsam wird sie gelingen!